© Schuh-Werk 2024

Einleitung & Vorwort

Einleitung

Warum diese Niederschrift? Ich möchte damit meine Begeisterung für die nachfolgenden Themen zum Ausdruck bringen. Auch finde ich wichtig, dieses wertvolle Wissen fest zu halten, es bekannter zu machen und weiter zu geben. Kapitel 2 und 3 Blauabdrucke In diesen Kapiteln möchte ich, angefangen mit einem kleinen Literaturverweis, über bereits niedergelegte Zusammenhänge ganzheitlicher Sichtweisen unseres Bewegungsapparates schreiben. Also wie es sich mir bis heute darstellt, dass der Fuß über einen Blauabdruck Auskünfte über den gesamten Organismus geben kann. Quasi die Basics für den Umgang mit dieser Art „Anamnese-Kompass“g. Das Anfertigen und das »Auslesen« von Blauabdrucken folgt im Anschluss. Es ist ein erster Versuch, relevante bekannte und neue Punkte, Zonen und Erscheinungen zu benennen und zu katalogisieren. Gleichzeitig darf dieser Katalog gern als Grundlage für weitere Forschung und Präzisierung auf diesem Gebiet dienen. Kapitel 4 und 5 Einlagen, PodoÄtiologisch und Podo-Orthesiologisch, HMSU Angefangen mit meinem Werdegang als klassischer Orthopädieschuhmacher, von der Lehre bis zum Meister mit eigenem Betrieb, beschreibe ich hier die Erfahrungen mit den unterschiedlichen Einlagentypen. Dann: Orthopädieschuhtechnik goes ganzheitlich. Damit man nachvollziehen kann, wie ich im Jahr 2006, nach 13 Jahren Selbstständigkeit zu neurophysiologischen Einlagen gekommen bin. Dazu gehört das Erkennen biomechanischer Automatismen, die beim Gehen und Stehen wirksam sind und die nach meinem heutigen Wissensstand zwingend beachtet werden müssen! Was die Kopfdrehung damit zu tun hat und wie das von mir entwickelte Messgerät (HMSU) erfolgreich für die Herstellung von individuellen neurophysiologischen Einlagen verwendet werden kann, stelle ich in aussagekräftigen Fallbeispielen dar. Kapitel 6 Schuhe Hier finden Sie eine Abhandlung darüber, wie wichtig passendes Schuhwerk schon in unserem Alltag ist. Danach ist es für Sie ein Leichtes, Schuhe selbst bei körperlichen Beeinträchtigungen zu qualifizieren. Mit dabei finden Sie handfeste Tipps für den Schuhkauf. Ebenso ein paar Tricks, um vorhandene Schuhe zu optimieren. Diesen Artikel gibt es im Anhang auch auf english und italiano. Kapitel 7 Hilfreiche Ergänzungen zur Einlagenversorgung ROTA-Therapie: Eine wunderbare Ergänzung zu den Statik-modulierenden Einlagen. Außerdem eine einfache und wirkungsvolle Weise, den Körper wieder in einen »normalen« Muskeltonus zu führen. ROTA-Therapie kann als Therapie genauso wie zur Prävention eingesetzt werden. Die Sprache der Zehen: Was Zehen über unseren Charakter verraten. Eine Möglichkeit, die auch gut als Zugang zum Patienten genutzt werden kann. Kapitel 8 Gesammelte Schriftstücke Weitere Schriftstücke und Autoren zum Thema »Ganzheitliche Sichtweise«: Evolution, Zahnsachen, Händigkeit Erklärung: Ich möchte ausdrücklich darauf verweisen, dass ich nicht der Entdecker dieser nachfolgend beschriebener, Zusammenhänge bin. Das hier vorliegende Buch ist eine Abhandlung oder Beschreibung darüber, was mir sowohl aus den vielen Kursen, Vorträgen und der Fachliteratur, als auch von den Erfahrungen und Beobachtungen aus meiner täglichen Arbeit bis heute, wichtig erscheint. Vielleicht wurden einige Punkte neu zusammen gestellt oder neu in Verbindung gebracht. Ich würde es sehr begrüßen, wenn für die ganzheitlichen Zusammenhänge, auch von wissenschaftlicher Seite, hier noch intensivere Grundlagenforschung für diese Themen betrieben werden könnte. Das HMSU ist tatsächlich von mir entwickelt worden. Es ist die digitale Umsetzung des Erlernten mit Hilfe von am Markt verfügbaren Komponenten. Die Software wurde von Softwareentwicklern extra für diese Anwendung entwickelt und programmiert. Der Programmaufbau und sein Handling wurden von mir vorgegeben. Trotz meiner guten Ergebnisse damit wäre eine wissenschaftliche Validierung wünschenswert. Auch soll es Zweck dieses Buches sein, Neueinsteigern in dieses Thema und „Fachübergreifern“g eine Art Leitfaden und Hilfe für die praktische Umsetzung zu geben. Ebenso könnte es Anreiz sein für jene, die unzufrieden sind mit dem Erfolg der bestehenden Einlagen, aber doch das Maximum für ihre Patienten finden möchten. Muss ja nicht jeder immer alles selbst neu zusammensuchen. Aber neue Ideen sollten unbedingt ausprobiert werden. Ebenso bin ich auch der Meinung, dass auf dem Gebiet der Haltungsregulation noch reichlich Luft nach oben ist. Damit meine ich vor allem die fachübergreifende Zusammenarbeit von Therapeuten, Ärzten und Gesundheitshandwerkern zum Wohle des Patienten. Leider wird dieser interdisziplinäre Ansatz während der Uni- oder Fachausbildungen in der Regel nicht gelehrt. Michael Weiß

Vorworte:

Vorwort von PD Dr. med. sc. Wolfgang Laube Die Notwendigkeit der Zukunft für alle medizinisch relevanten Berufsgruppen ist es, einen Menschen, und erst recht, wenn er zum Patienten geworden ist, nicht nur aus der Perspektive der Körperregion zu betrachten, die Funktionsstörungen aufweist und später mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gesundheitliche Probleme begründen wird. Dies gilt somit auch für den Orthopädieschuhmacher und -meister, wenn er Kunden mit Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates bzw. der Füße berät und versorgt. Er darf sich nicht „nur“g den Fuß anschauen und beurteilen, sondern er muss stets über den „Tellerrand hinaussehen“g und den statischen und dynamischen Funktionszustand des „gesamten Menschen“g, des cerebro-muskulo-faszial-skelettalen Systems, zur Grundlage seiner Schuh- und / oder Einlagenversorgung machen. Bereits zu Beginn erfährt der Leser anhand des Abschnitts „Literatur für den ganzen Körper“g, dass ein Orthopädieschuhmacher für eine gut begründete Versorgung seiner Kunden Wissen aus mehreren „wichtigen benachbarten Gebieten“g einfließen lassen sollte. So ist der Fuß als die Schnittstelle zwischen dem Menschen und der Umwelt der „Ausgangs- oder auch Endpunkt“g von Muskel-Faszien-Ketten von Fuß bis Kopf und die „Motoren“g dieser Ketten, die Muskeln, sind Bausteine des sensomotorischen Systems, mit dem der Mensch ausnahmslos alle aktiven Körperhaltungen und alle Bewegungen ausführt. Ergänzende Wissensquellen über wichtige Zusammenhänge belegen, dass es lohnenswert ist, sich über weitere „benachbarte“g Aspekte zu informieren. Da im Detail eine Person dieses Wissen nicht allein vertreten kann, gilt es, ein „Versorgungsnetzwerk der über den Tellerrand Schauenden“g zu gründen. Der Autor nutzt den „Fuß (für) Auskünfte über den gesamten Organismus“g und beschreibt wie er Blaudrucke als Ergebnisse eines dynamischen Fußabdruckes in der „Art eines (orthopädieschuhtechnischen) Anamnesekompasses liest“g. Die Notwendigkeit, die Fußabdrücke aus der Bewegung heraus anzufertigen, spricht für die Beachtung der zugrunde liegenden Funktion oder Funktionsstörung des sensomotorischen Systems als Aktivator der Muskel-Faszien-Ketten für die Bewegungsausführungen und die dazu gehörenden posturalen Zusammenhänge für die Bewegungspräzision und das Gleichgewicht. Es gibt eine sehr große Palette diagnostischer Möglichkeiten, die sich von psychologischen über psychophysische (Schmerzdiagnostik) bis zu biomechanischen sowie neurophysiologischen (Elektromyographie) Methoden und der Diagnostik des cranio-mandibulären Systems erstrecken, um die Wirkungen von Schuhen und Einlagen oder auch den Bedarf von Veränderungen sichtbar zu machen (Laube W, Pfaff G: Zur therapeutischen Modifikation der Schnittstelle sensomotorisches System – Umwelt durch Schuheinlagen. Manuelle Medizin. 2021, 59:4–11; https://doi.org/10.1007/s00337-020-00736-9). Hier stellt der Autor eine weitere „globale“g Möglichkeit vor. Anhand der Rotation des Kopfes wird - einerseits eine mit der Körperstatik und der Sensomotorik zusammenhängende Funktionsänderung im Stehen diagnostiziert und - andererseits der Einfluss der Schnittstellenänderung Fuß-Untergrund mittels Einlagen beurteilt und die Änderungen der pedo-kranialen Sensomotorik dokumentiert. Die Hintergründe für diesen „globalen“g Diagnostikansatz sind zum einen der Fuß, die untere Extremität, als Sensor für die Regulation der Körperhaltung und zum anderen die Veränderung der Statik als Basis der Veränderung der Sensorinformationen für die Körperhaltung und die Funktion bzw. die Funktionsmöglichkeiten der pedo-kranialen Ketten bis hin zum Kopf. Viele praktische Fallbeispiele einschließlich mit Verknüpfungen zum cranio-mandibulären system werden dargestellt. Ein praktischer Ansatz der es wert ist, aus der Sicht der Sensomotorik und Biomechanik wissenschaftlich untersucht zu werden. In diesem Zusammenhang gilt es dann auch, die vielen praktisch begründeten Erfahrungen, Hinweise und Verknüpfungen beim Auslesen des Blaudrucks und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen (Abschnitte 3.6, 3.7) aufzuarbeiten. Das „über den Tellerrand schauen“g, das Beschäftigen mit „benachbarten nur scheinbar anderen Wissensgebieten“g für die Qualifizierung des „eigenen“g Berufsbildes, die Verknüpfungen der verschiedenen Wissensgebiete zugunsten der „eigenen“g Arbeit für die Kunden, das gute Beobachten und das Hinterfragen von Ergebnissen, das Ausprobieren und Umsetzen von Ideen zum Sichtbarmachen von Veränderungen und deren Auswirkungen auf den Funktions- und Gesundheitszustand sind wichtige Arbeitsweisen, die diesem Buch zu Grunde liegen! Ich wünsche dem Buch einen großen Leserkreis und möge es Anregung für viele Fachkollegen sein, sich auch mit der Sensomotorik und biomechanischen Aspekten zu beschäftigen! PD Dr. med. sc. Wolfgang Laube Vizepräsident der Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung, Gastwissenschaftler an der Universitätsklinik Halle/Saale der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Wissenschaftlicher Berater der Firma MedReflexx Vorwort von Dr. med. Armin Hassdenteufel, 1. Vorsitzender des IFPB Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken Dieser Satz von Johann Wolfgang von Goethe beschreibt treffend die Situation in der Ganzheitlichen Medizin. Patienten ernst nehmen, sie gründlich untersuchen, mit allen Sinnen erfassen, um die Ursachen der Störung zu beseitigen. Hierzu benötigt es neben einem feinen Gespür auch den nötigen Mut sich mit Außenseitermethoden zu befassen und dies ernst zu nehmen und einzusetzen. So wie Michael Weiß. Nach seiner Ausbildung als Orthopädischer Schumacher und dem Meisterbrief war er unzufrieden mit den Ergebnissen seiner Arbeit und den klassischen schulmedizinischen Behandlungsstrategien. Aus diesem Grund suchte und fand er Alternativen in der Podoposteraltherapie nach Breukhofen und der Podoäthiologie nach Lydia Aich. Diese halfen ihm die Patienten besser zu verstehen und effizienter zu behandeln. Ganz nebenbei störte es ihn auch, dass er seine Erfolge nicht quantitativ messen konnte. Aus dieser Motivation heraus entwickelte er die HMSU- Einheit, ein Gerät, dass objektiv die Kopfrotationsmöglichkeit vor und nach seiner Behandlung aufzeichnen kann. Dies stellt eine massive Verbesserung der Objektivierbarkeit dar, da man nun dem Patienten die Auswirkung der Einlagen deutlich zeigen kann. Aber auch das war für ihn nicht ausreichend. Er will sein Wissen und seine Erfahrung Kolleginnen und Kollegen mit- und weitergeben. Nicht jeder muss immer das Rad neu erfinden, man kann immer von den Erfahrungen anderer profitieren. Da es im deutschsprachigen Raum bisher nur ein ernstzunehmendes Buch über neurophysiologische Einlagen von Wolfgang Schallmey und Ina ter Hamsel gibt nahm er dies zu Anlass sein Wissen über einen sehr wichtigen Teil der Diagnostik, nämlich dem Blaudruck der Füße und dessen Interpretation in ein Buch zu fassen. Der dynamische Blaudruck dient als Basis für die Herstellung einer propriozeptiven Einlage, aber er enthält vielmehr auch Hinweise und Anhaltspunkte für weitreichendere Störungen im Patienten die ernst genommen und abgearbeitet werden müssen. Das vorliegende Buch ist somit ein tolles Nachschlagewerk zur Beurteilung der Blauabdrücke und beschreibt ebenso den Einsatz und die Aussagekraft der HSMU-Diagnostik. Zuletzt lässt uns Michael Weiß an seinem großen Wissensschatz bezüglich des Schuhaufbaus teilhaben und hilft uns hier Fehler auszumerzen. Vielen Dank Michael für dieses großartige Werk welches sicherlich einen festen Platz in der Ausbildung und in meinem Schrank finden wird. Danke Und zum Abschluss nochmals Goethe: Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun. Und Michael hat´s getan…! Dr. med. Armin Haßdenteufel 1. Vorsitzender der IFPB Vorwort von Wolfgang P. Schallmey DO. CN Eine Quintessenz aus vielen Jahren Arbeit mit und über die neurophysiologischen Therapiesohlen. Es freut mich immer wenn ein Schüler sich die Arbeit macht alles zusammenzufassen und zu beleuchten. Ein Buch für den Orthopädiefachmann der hier einen Einblick über die Anwendung der therapeutischen Sohle erhält. Des weiteren ist die Entwicklung des HMSU ein Meilenstein in der Vermessung der Kopfrotation. Durch einen Anstoß von Prof. Dr. G.J.Kleinrensink auf einem Kogress des I.F.P.B.-e.V hat der Autor weiter gedacht und entwickelt. Eine akzeptable Fleißarbeit die man bewundern kann. Dem Werk vom Autor wünsche ich als Lehrmeister von ganzem Herzen die angestrebte Wirkung und ihm selbst die anhaltende Kraft auf diesen Weg Warendorf, September 2021 Wolfgang P. Schallmey
BLAUABDRUCK
BLAUABDRUCK
© Schuh-Werk 2024

Einleitung &

Vorwort

Einleitung

Warum diese Niederschrift? Ich möchte damit meine Begeisterung für die nachfolgenden Themen zum Ausdruck bringen. Auch finde ich wichtig, dieses wertvolle Wissen fest zu halten, es bekannter zu machen und weiter zu geben. Kapitel 2 und 3 Blauabdrucke In diesen Kapiteln möchte ich, angefangen mit einem kleinen Literaturverweis, über bereits niedergelegte Zusammenhänge ganzheitlicher Sichtweisen unseres Bewegungsapparates schreiben. Also wie es sich mir bis heute darstellt, dass der Fuß über einen Blauabdruck Auskünfte über den gesamten Organismus geben kann. Quasi die Basics für den Umgang mit dieser Art „Anamnese- Kompass“g. Das Anfertigen und das »Auslesen« von Blauabdrucken folgt im Anschluss. Es ist ein erster Versuch, relevante bekannte und neue Punkte, Zonen und Erscheinungen zu benennen und zu katalogisieren. Gleichzeitig darf dieser Katalog gern als Grundlage für weitere Forschung und Präzisierung auf diesem Gebiet dienen. Kapitel 4 und 5 Einlagen, PodoÄtiologisch und Podo-Orthesiologisch, HMSU Angefangen mit meinem Werdegang als klassischer Orthopädieschuhmacher, von der Lehre bis zum Meister mit eigenem Betrieb, beschreibe ich hier die Erfahrungen mit den unterschiedlichen Einlagentypen. Dann: Orthopädieschuhtechnik goes ganzheitlich. Damit man nachvollziehen kann, wie ich im Jahr 2006, nach 13 Jahren Selbstständigkeit zu neurophysiologischen Einlagen gekommen bin. Dazu gehört das Erkennen biomechanischer Automatismen, die beim Gehen und Stehen wirksam sind und die nach meinem heutigen Wissensstand zwingend beachtet werden müssen! Was die Kopfdrehung damit zu tun hat und wie das von mir entwickelte Messgerät (HMSU) erfolgreich für die Herstellung von individuellen neurophysiologischen Einlagen verwendet werden kann, stelle ich in aussagekräftigen Fallbeispielen dar. Kapitel 6 Schuhe Hier finden Sie eine Abhandlung darüber, wie wichtig passendes Schuhwerk schon in unserem Alltag ist. Danach ist es für Sie ein Leichtes, Schuhe selbst bei körperlichen Beeinträchtigungen zu qualifizieren. Mit dabei finden Sie handfeste Tipps für den Schuhkauf. Ebenso ein paar Tricks, um vorhandene Schuhe zu optimieren. Diesen Artikel gibt es im Anhang auch auf english und italiano. Kapitel 7 Hilfreiche Ergänzungen zur Einlagenversorgung ROTA-Therapie: Eine wunderbare Ergänzung zu den Statik- modulierenden Einlagen. Außerdem eine einfache und wirkungsvolle Weise, den Körper wieder in einen »normalen« Muskeltonus zu führen. ROTA-Therapie kann als Therapie genauso wie zur Prävention eingesetzt werden. Die Sprache der Zehen: Was Zehen über unseren Charakter verraten. Eine Möglichkeit, die auch gut als Zugang zum Patienten genutzt werden kann. Kapitel 8 Gesammelte Schriftstücke Weitere Schriftstücke und Autoren zum Thema »Ganzheitliche Sichtweise«: Evolution, Zahnsachen, Händigkeit Erklärung: Ich möchte ausdrücklich darauf verweisen, dass ich nicht der Entdecker dieser nachfolgend beschriebener, Zusammenhänge bin. Das hier vorliegende Buch ist eine Abhandlung oder Beschreibung darüber, was mir sowohl aus den vielen Kursen, Vorträgen und der Fachliteratur, als auch von den Erfahrungen und Beobachtungen aus meiner täglichen Arbeit bis heute, wichtig erscheint. Vielleicht wurden einige Punkte neu zusammen gestellt oder neu in Verbindung gebracht. Ich würde es sehr begrüßen, wenn für die ganzheitlichen Zusammenhänge, auch von wissenschaftlicher Seite, hier noch intensivere Grundlagenforschung für diese Themen betrieben werden könnte. Das HMSU ist tatsächlich von mir entwickelt worden. Es ist die digitale Umsetzung des Erlernten mit Hilfe von am Markt verfügbaren Komponenten. Die Software wurde von Softwareentwicklern extra für diese Anwendung entwickelt und programmiert. Der Programmaufbau und sein Handling wurden von mir vorgegeben. Trotz meiner guten Ergebnisse damit wäre eine wissenschaftliche Validierung wünschenswert. Auch soll es Zweck dieses Buches sein, Neueinsteigern in dieses Thema und „Fachübergreifern“g eine Art Leitfaden und Hilfe für die praktische Umsetzung zu geben. Ebenso könnte es Anreiz sein für jene, die unzufrieden sind mit dem Erfolg der bestehenden Einlagen, aber doch das Maximum für ihre Patienten finden möchten. Muss ja nicht jeder immer alles selbst neu zusammensuchen. Aber neue Ideen sollten unbedingt ausprobiert werden. Ebenso bin ich auch der Meinung, dass auf dem Gebiet der Haltungsregulation noch reichlich Luft nach oben ist. Damit meine ich vor allem die fachübergreifende Zusammenarbeit von Therapeuten, Ärzten und Gesundheitshandwerkern zum Wohle des Patienten. Leider wird dieser interdisziplinäre Ansatz während der Uni- oder Fachausbildungen in der Regel nicht gelehrt. Michael Weiß

Vorworte:

Vorwort von PD Dr. med. sc. Wolfgang Laube Die Notwendigkeit der Zukunft für alle medizinisch relevanten Berufsgruppen ist es, einen Menschen, und erst recht, wenn er zum Patienten geworden ist, nicht nur aus der Perspektive der Körperregion zu betrachten, die Funktionsstörungen aufweist und später mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gesundheitliche Probleme begründen wird. Dies gilt somit auch für den Orthopädieschuhmacher und -meister, wenn er Kunden mit Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates bzw. der Füße berät und versorgt. Er darf sich nicht „nur“g den Fuß anschauen und beurteilen, sondern er muss stets über den „Tellerrand hinaussehen“g und den statischen und dynamischen Funktionszustand des „gesamten Menschen“g, des cerebro-muskulo-faszial-skelettalen Systems, zur Grundlage seiner Schuh- und / oder Einlagenversorgung machen. Bereits zu Beginn erfährt der Leser anhand des Abschnitts „Literatur für den ganzen Körper“g, dass ein Orthopädieschuhmacher für eine gut begründete Versorgung seiner Kunden Wissen aus mehreren „wichtigen benachbarten Gebieten“g einfließen lassen sollte. So ist der Fuß als die Schnittstelle zwischen dem Menschen und der Umwelt der „Ausgangs- oder auch Endpunkt“g von Muskel-Faszien-Ketten von Fuß bis Kopf und die „Motoren“g dieser Ketten, die Muskeln, sind Bausteine des sensomotorischen Systems, mit dem der Mensch ausnahmslos alle aktiven Körperhaltungen und alle Bewegungen ausführt. Ergänzende Wissensquellen über wichtige Zusammenhänge belegen, dass es lohnenswert ist, sich über weitere „benachbarte“g Aspekte zu informieren. Da im Detail eine Person dieses Wissen nicht allein vertreten kann, gilt es, ein „Versorgungsnetzwerk der über den Tellerrand Schauenden“g zu gründen. Der Autor nutzt den „Fuß (für) Auskünfte über den gesamten Organismus“g und beschreibt wie er Blaudrucke als Ergebnisse eines dynamischen Fußabdruckes in der „Art eines (orthopädieschuhtechnischen) Anamnesekompasses liest“g. Die Notwendigkeit, die Fußabdrücke aus der Bewegung heraus anzufertigen, spricht für die Beachtung der zugrunde liegenden Funktion oder Funktionsstörung des sensomotorischen Systems als Aktivator der Muskel-Faszien-Ketten für die Bewegungsausführungen und die dazu gehörenden posturalen Zusammenhänge für die Bewegungspräzision und das Gleichgewicht. Es gibt eine sehr große Palette diagnostischer Möglichkeiten, die sich von psychologischen über psychophysische (Schmerzdiagnostik) bis zu biomechanischen sowie neurophysiologischen (Elektromyographie) Methoden und der Diagnostik des cranio-mandibulären Systems erstrecken, um die Wirkungen von Schuhen und Einlagen oder auch den Bedarf von Veränderungen sichtbar zu machen (Laube W, Pfaff G: Zur therapeutischen Modifikation der Schnittstelle sensomotorisches System – Umwelt durch Schuheinlagen. Manuelle Medizin. 2021, 59:4–11; https://doi.org/10.1007/s00337-020-00736-9). Hier stellt der Autor eine weitere „globale“g Möglichkeit vor. Anhand der Rotation des Kopfes wird - einerseits eine mit der Körperstatik und der Sensomotorik zusammenhängende Funktionsänderung im Stehen diagnostiziert und - andererseits der Einfluss der Schnittstellenänderung Fuß- Untergrund mittels Einlagen beurteilt und die Änderungen der pedo-kranialen Sensomotorik dokumentiert. Die Hintergründe für diesen „globalen“g Diagnostikansatz sind zum einen der Fuß, die untere Extremität, als Sensor für die Regulation der Körperhaltung und zum anderen die Veränderung der Statik als Basis der Veränderung der Sensorinformationen für die Körperhaltung und die Funktion bzw. die Funktionsmöglichkeiten der pedo-kranialen Ketten bis hin zum Kopf. Viele praktische Fallbeispiele einschließlich mit Verknüpfungen zum cranio-mandibulären system werden dargestellt. Ein praktischer Ansatz der es wert ist, aus der Sicht der Sensomotorik und Biomechanik wissenschaftlich untersucht zu werden. In diesem Zusammenhang gilt es dann auch, die vielen praktisch begründeten Erfahrungen, Hinweise und Verknüpfungen beim Auslesen des Blaudrucks und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen (Abschnitte 3.6, 3.7) aufzuarbeiten. Das „über den Tellerrand schauen“g, das Beschäftigen mit „benachbarten nur scheinbar anderen Wissensgebieten“g für die Qualifizierung des „eigenen“g Berufsbildes, die Verknüpfungen der verschiedenen Wissensgebiete zugunsten der „eigenen“g Arbeit für die Kunden, das gute Beobachten und das Hinterfragen von Ergebnissen, das Ausprobieren und Umsetzen von Ideen zum Sichtbarmachen von Veränderungen und deren Auswirkungen auf den Funktions- und Gesundheitszustand sind wichtige Arbeitsweisen, die diesem Buch zu Grunde liegen! Ich wünsche dem Buch einen großen Leserkreis und möge es Anregung für viele Fachkollegen sein, sich auch mit der Sensomotorik und biomechanischen Aspekten zu beschäftigen! PD Dr. med. sc. Wolfgang Laube Vizepräsident der Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung, Gastwissenschaftler an der Universitätsklinik Halle/Saale der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, Wissenschaftlicher Berater der Firma MedReflexx Vorwort von Dr. med. Armin Hassdenteufel, 1. Vorsitzender des IFPB Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken Dieser Satz von Johann Wolfgang von Goethe beschreibt treffend die Situation in der Ganzheitlichen Medizin. Patienten ernst nehmen, sie gründlich untersuchen, mit allen Sinnen erfassen, um die Ursachen der Störung zu beseitigen. Hierzu benötigt es neben einem feinen Gespür auch den nötigen Mut sich mit Außenseitermethoden zu befassen und dies ernst zu nehmen und einzusetzen. So wie Michael Weiß. Nach seiner Ausbildung als Orthopädischer Schumacher und dem Meisterbrief war er unzufrieden mit den Ergebnissen seiner Arbeit und den klassischen schulmedizinischen Behandlungsstrategien. Aus diesem Grund suchte und fand er Alternativen in der Podoposteraltherapie nach Breukhofen und der Podoäthiologie nach Lydia Aich. Diese halfen ihm die Patienten besser zu verstehen und effizienter zu behandeln. Ganz nebenbei störte es ihn auch, dass er seine Erfolge nicht quantitativ messen konnte. Aus dieser Motivation heraus entwickelte er die HMSU-Einheit, ein Gerät, dass objektiv die Kopfrotationsmöglichkeit vor und nach seiner Behandlung aufzeichnen kann. Dies stellt eine massive Verbesserung der Objektivierbarkeit dar, da man nun dem Patienten die Auswirkung der Einlagen deutlich zeigen kann. Aber auch das war für ihn nicht ausreichend. Er will sein Wissen und seine Erfahrung Kolleginnen und Kollegen mit- und weitergeben. Nicht jeder muss immer das Rad neu erfinden, man kann immer von den Erfahrungen anderer profitieren. Da es im deutschsprachigen Raum bisher nur ein ernstzunehmendes Buch über neurophysiologische Einlagen von Wolfgang Schallmey und Ina ter Hamsel gibt nahm er dies zu Anlass sein Wissen über einen sehr wichtigen Teil der Diagnostik, nämlich dem Blaudruck der Füße und dessen Interpretation in ein Buch zu fassen. Der dynamische Blaudruck dient als Basis für die Herstellung einer propriozeptiven Einlage, aber er enthält vielmehr auch Hinweise und Anhaltspunkte für weitreichendere Störungen im Patienten die ernst genommen und abgearbeitet werden müssen. Das vorliegende Buch ist somit ein tolles Nachschlagewerk zur Beurteilung der Blauabdrücke und beschreibt ebenso den Einsatz und die Aussagekraft der HSMU-Diagnostik. Zuletzt lässt uns Michael Weiß an seinem großen Wissensschatz bezüglich des Schuhaufbaus teilhaben und hilft uns hier Fehler auszumerzen. Vielen Dank Michael für dieses großartige Werk welches sicherlich einen festen Platz in der Ausbildung und in meinem Schrank finden wird. Danke Und zum Abschluss nochmals Goethe: Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun. Und Michael hat´s getan…! Dr. med. Armin Haßdenteufel 1. Vorsitzender der IFPB Vorwort von Wolfgang P. Schallmey DO. CN Eine Quintessenz aus vielen Jahren Arbeit mit und über die neurophysiologischen Therapiesohlen. Es freut mich immer wenn ein Schüler sich die Arbeit macht alles zusammenzufassen und zu beleuchten. Ein Buch für den Orthopädiefachmann der hier einen Einblick über die Anwendung der therapeutischen Sohle erhält. Des weiteren ist die Entwicklung des HMSU ein Meilenstein in der Vermessung der Kopfrotation. Durch einen Anstoß von Prof. Dr. G.J.Kleinrensink auf einem Kogress des I.F.P.B.-e.V hat der Autor weiter gedacht und entwickelt. Eine akzeptable Fleißarbeit die man bewundern kann. Dem Werk vom Autor wünsche ich als Lehrmeister von ganzem Herzen die angestrebte Wirkung und ihm selbst die anhaltende Kraft auf diesen Weg Warendorf, September 2021 Wolfgang P. Schallmey